EIGENTLICH

Eigentlich kann ich ja gar nichts dafür. Das hängt mit den Genen zusammen & mit der Erziehung und sowieso. Ich bin ja eigentlich auch gar nicht geplant gewesen. Aber wenn man genau hinschaut, bin ich dann eigentlich doch ein Kind der Liebe. Eigentlich ist also alles klar. Ich weiss ja, wer ich bin. Ich kenne mich eigentlich ziemlich gut: Ich bin schüchtern und stehe gern im Mittelpunkt. Ich bin die Ungeduld in Person und kann dir stundenlang zuhören. Ich bin einen Frau und fühle mich zu Männern hingezogen. Ich bin einzigartig und vollkommen unsichtbar. Ich bin schweigsam und kann ununterbrochen reden. Ich bin hässlich aber irgendwie auch sehr schön. Ich bin humorvoll und lache selten – ja doch, eigentlich weiss ich ziemlich genau, wer ich bin. Aber wissen das die anderen auch? Und spielt das eigentlich eine Rolle?

“Und wer bist du eigentlich?” Wenn man diese Frage ernst nimmt, kommt man ganz schön ins Schleudern. Bin ich, was man sieht oder bin ich, was ich fühle und denke? Und gibt es diese Differenz zwischen Innen und Aussen eigentlich das ganze Leben lang? Und warum lebe ich überhaupt dieses Leben und nicht das andere da?

Eine biographische Reise ins Eigentliche – oder eben knapp daran vorbei – mal sehen.