FAUST jr.

Matthias Mooij

FAUST jr.
Kostüme:
Musik:
Dramaturgie:
Regieassistenz:
Licht:
Spieler*in:

Premiere:

15. Oktober. 2011

Dauer:

60 Minuten

Vorstellungen im jungen theater basel:
18

Gastspiele:

Aarau

Schaut man nach langen Jahren des Lernens von seinem Wissensberg herab und stellt fest, dass es sich nur um einen kleinen Hügel handelt, kann einem das schon jegliche Lebensenergie rauben. Und so ist es mit vielem: grosse Anstrengung, kleine Wirkung. Bei Goethe ist der alte Dr. Faust darum genauso lebensmüde, wie die vier jungen Menschen in FAUST jr. gegen Ende ihrer Schulzeit. In beiden Stücken gibt es aber genau dann jemanden, der einen Pakt gegen die Müdigkeit vorschlägt: Keine langweiligen Wiederholungen mehr, nur noch aufregende Erste Male und erst wenn es heisst: “Verweile doch, du bist so schön!” ist der Rausch vorbei. Aber was kann einen Adrenalinjunkie schon stoppen?

Presse:
“Nie das Mittelmässige! Immer wieder Neues! Für Mephisto liegt der Grund der Lebensmüdigkeit nämlich in der Langeweile: im Verharren in vorgegebenen Strukturen und den (alten) Tugenden Beständigkeit und Verlässlichkeit. Dagegen hilft alles, was Verbindlichkeit auflöst; Drogen zum Beispiel, Gewalt, Sex, Egoismus. Es ist ein ziemlich genialer Griff … das Spiel entwickelt sich aus der Textvorlage, inklusive Gretchen-Stoff und Kern-Sätzen wie “Verweile doch, du bist so schön!” die Umsetzung aber lässt wohl niemanden kalt. … Die jugendlichen Darsteller sind – wie stets an diesem Haus – mit ihrer Präsenz und Präzision Garanten für das geradezu physische Theatererlebnis.”
Basellandschaftliche Zeitung, 17.10.2011

“Es ist das Amarchistische an der Inszenierung, dass die Diskrepanz zur grossen Vorlage stets offen bleibt: Die Jugendlichen sind nicht wie der gealterte Heinrich. Sie sprechen die grossen philosophischen Fragen nach Leben und Freiheit mit dem ihnen gebührenden Phatos. Doch gleichzeitig brechen sie dieses Phatos mit Frechheit und der unverdorbenen Ironie von Jugendlichen, die im Schulunterricht die schönen Verse im Reclam-Heft mit ihrern Texten überschreiben. … Mit verblüffender Glaubwürdigkeit spielen die Schauspieler diese Suche nach einem echten Gefühl. Die Inszenierung scheut die Drastik nicht, auch nicht die leisen Tone, und findet Bilder zwischen Albtraum und Paradies, die beruühren und zum Nachdenken anregen.”
Baseler Zeitung, 17.10.2011