MELANCHOLIA

Koproduktion zwischen dem jungen theater basel und der Oper des Theaters Basel

MELANCHOLIA

Die Zutaten können unterschiedlicher nicht sein. Das ist auf der einen Seite das Barockorchester La Cetra unter der Leitung von Andrea Marcon, junge Sänger_innen aus dem OperAvenier Studio des Theaters Basel, der Countertenor Tim Mead und auf der anderen Seite 19 junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren, die über das junge theater basel zu dieser Produktion gestossen sind. Der Regisseur Sebastian Nübling und der Choreograph Ives Thuwis haben diese beiden Seiten unter der Überschrift MELANCHOLIA zusammen geführt.

Dem heute eher negativ besetzten Begriff der Melancholie wird die Interpretation der Renaissance gegenübergesetzt. Damals galten die Schwermütigen durchaus als wichtige Mitglieder der Gesellschaft und nicht nur als Menschen, die man schnell heilen und wieder zum Funktionieren bringen muss.

Heute sind wir alle mit der Forderung konfrontiert, glücklich zu sein oder doch zumindest so auszusehen. Dabei gibt es genug Gründe, nicht immer mit dem gestylten Lächeln eines social media Profilfotos unterwegs zu sein. Je nachdem, wohin man den Focus legt, kann einen das “Draussen” aber auch das eigene “Drinnen” melancholisch werden lassen – wenn wir es denn zulassen würden. Wir sind Meister im Verdrängen unangenehmer Wahrheiten geworden.

“Méditation sur ma mort future.” Der Untertitel des Abends verweist auf die grösste Unbekannte und gleichzeitig einzige Gewissheit unseres Lebens hin. Vielleicht sind wir darum so hektisch unterwegs, um uns dieser Gewissheit nicht stellen zu müssen.